Arbeitsmarktrisiken

Arbeitsmarktrisiken
Risiken am Arbeitsmarkt lassen sich in zwei Komponenten darstellen.
- 1. Zugangsrisiko: Dieses wird entweder als Verhältnis von arbeitslos gewordenen Personen (Betroffenheitsquote) zu den Erwerbspersonen (Erwerbstätige + Arbeitslose) oder als Verhältnis der neu aufgetretenen Arbeitslosigkeitsfälle zu den Erwerbspersonen gemessen.
- 2. Verbleibsrisiko: Dieses wird ausgedrückt durch die durchschnittliche (abgeschlossene) Dauer der Arbeitslosigkeit. Gemessen wird diese als das Verhältnis von Durchschnittsbestand an Arbeitslosen zu Zugang an Arbeitslosen bzw. Zugang an Arbeitslosigkeitsfällen pro Periode. Zugangs- und Verbleibsrisiko ergeben zusammengenommen als Produkt die  Arbeitslosenquote. Die Zerlegung der Arbeitslosenquote in die beiden Risiken erlaubt eine Differenzierung der Arbeitsmarktsituation nach dem „Schweregrad der Arbeitslosigkeit“ und trägt somit zu einer effizienteren Arbeitsmarktpolitik bei. Die Abbildung „Arbeitsmarktrisiken – Zugangs- und Verbleibrisiken am Arbeitsmarkt“ verdeutlicht diesen Zusammenhang: Die Kurven geben dabei den „geometrischen Ort“ aller Kombinationen von Zugangs- und Verbleibsrisiko an, die zur selben Arbeitslosenquote (z.B. 10 oder 5 Prozent) führen. Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen haben sich folglich danach auszurichten, (1) das Zugangsrisiko zu verringern, (2) das Verbleibsrisiko zu reduzieren und (3) den „Schweregrad der Arbeitslosigkeit“ zu mindern.

Lexikon der Economics. 2013.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Schwerbehinderte — Schwer|be|hin|der|te(r) 〈f. 30 (m. 29)〉 jmd., der schwerbehindert ist * * * Schwer|be|hin|der|te <vgl. ↑ Behinderte (Amtsspr.): weibliche Person, die schwerbehindert ist. * * * Schwerbehinderte,   Menschen mit Behinderungen (Behinderte), die… …   Universal-Lexikon

  • Arbeitslosigkeitsdynamik — zeigt sich in einer Dominanz der Bewegungsgrößen (Zugänge in die und Abgänge aus der Arbeitslosigkeit) zur Bestandsgröße des Jahresdurchschnitts der ⇡ Arbeitslosen. Ein Quotient von 2 besagt z.B., dass der Bestand über das Jahr hinweg sich… …   Lexikon der Economics

  • Arbeitsmarkttheorien — von Privatdozent Dr. Fred Henneberger und Professor Dr. Berndt Keller I. Neoklassisches Basismodell Annahmen: ⇡ Vollkommene Konkurrenz; Homogenität und vollständige Substituierbarkeit aller Arbeitskräfte und Arbeitsplätze; vollkommene… …   Lexikon der Economics

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”